Yakwolle

Der Lebensraum der Yaks

Yakwolle wird vom gleichnamigen zentralasiatischen Hochlandrind gewonnen. Yaks (auch: Jaks) leben in Gebieten, deren jährliche Durchschnittstemperatur unter 5 °C beträgt und wo die Temperatur selbst in den wärmsten Monaten unter 13 °C bleibt. Dabei handelt es sich um Steppen-, Tundren, Wüsten- und Gebirgsregionen jenseits der Baumgrenze in Höhen von 4.000 bis 6.000 m. In freier Wildbahn kommen sie in China, Nepal, Indien und Bhutan vor und zählen zu den gefährdeten Tierarten. Als Haustiere werden sie hauptsächlich in China gehalten, und zwar in den Provinzen Tibet, Qinghai und Sichuan, wo sie die wichtigste Lebengrundlage der Bergbevölkerung darstellen. Sie liefern Milch, Fleisch, Leder und Wolle und sind darüber hinaus als Lastentier geeignet.

Besonderheiten der Yakwolle

Yaks sind die einzige Rinderart mit einem mehrschichtigen Haarkleid, das sie besonders gut vor den tiefen Temperaturen der Bergregionen schützt. Das feste und lange Deckhaar liefert die gröbere Wolle. Sie wird einmal im Jahr geschoren und bringt einen Ertrag von 0,3 bis 3 kg. Das feinere Unterhaar ist spinnfähig und wird schon in den Monaten vor der Schur nach und nach ausgekämmt, um Verluste zu vermeiden. Die Fasern sind zu 60 % dunkelbraun, zu 30% hellbraun und nur zu 10 % weiß und werden in zeitaufwändiger Handarbeit sortiert und gereinigt. Aus dem Unterhaar lässt sich zwischen 0,4 und 0,6 kg Feinwolle pro Jahr gewinnen. Die Feinwolle der Yaks gehört zu den weichsten Wollsorten der Welt und kommt in seinen Eigenschaften Kaschmir sehr nahe, ist aber preisgünstiger. Die Wolle junger Yaktiere von bis zu zwei Jahren kommt als Super Yak oder Baby Yak auf den Markt und hat eine Feinheit von 16 Micron (vgl. Wolle, Qualitätsmerkmale). Eine Paarung von Haus- mit Wildyaks bringt besonders hohe Wollerträge und wird daher in China versucht, obwohl dieses dem weltweiten Artenschutzprogramm widerspricht. Besonders wertvoll ist die Feinwolle weißer Yaks, da sie sich sehr gut färben lässt. In West-Tibet bezeichnet man diese Tiere als Kulu.

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