Chemie- oder Naturfaser?
Viskose ist eine Kunstfaser. Sie ist eine Chemiefaser der ersten Generation, aber keine Synthetikfaser, da ihr natürliche Rohstoffe zugrunde liegen. Sie wird aus pflanzlichen Materialien gewonnen, überwiegend aus Holz. Aus diesem Grund wird sie auch als naturnahe Faser oder als natürliche Kunstfaser bezeichnet. Da Viskose-Endlosfasern oder –Spinnfasern in einem aufwändigen chemischen Verfahren hergestellt werden, heißen sie auch Regeneratfasern. Weitere Bezeichnungen von Viskose sind Reyon (dt.) oder Rayon (fr.), die für Endlosfasern gebraucht werden. Für Spinnfasern hat man früher den Begriff Zellwolle verwendet, der heutzutage nicht mehr gebräuchlich ist.
Bausteine der Viskosefaser
Zellulosische Chemiefasern (cellulosische Chemiefasern) bestehen aus natürlichen Kettenmolekülen (Polymeren). Je länger diese Makromoleküle im Ausgangsmaterial sind, d.h. je höher der Polymerisationsgrad ist, desto fester wird die daraus gewonnene Viskosefaser. Der kleinste Molekül-Baustein der Polymere ist das Glukose-Einzelmolekül, aus dem auch Zucker besteht.