Ein mechanisches Veredlungsverfahren
Das Kalandern gehört zu den mechanischen Veredlungsverfahren von Stoffen. Hierbei durchläuft die Meterware zwei oder mehrere Walzen (Kalander), die übereinander angeordnet sind und einen hohen Druck auf den Stoff ausüben. Die Beschaffenheit der Walzen ist in der Regel unterschiedlich, d. h. harte, meist beheizte Stahlkalander und weiche Kunststoffkalander sind übereinander angeordnet, so dass der Stoff auf jeder Seite mit einer anderen Walzenart in Berührung kommt. Beim Gaufrieren (vgl. Gaufrieren) ist in die Stahlwalze zusätzlich noch ein Prägeeffekt eingebaut, der ein bestimmtes Muster in den Stoff presst, das dafür sorgt, dass sich die Kreppzwirne in der Ware nach dem Waschen nicht unkontrolliert verziehen (vgl. Crêpe/Krepp). Weitere Variationen lassen sich durch die Umdrehungsgeschwindigkeit beeinflussen. Rollkalander (auch Glättekalander) drehen sich mit der gleichen Geschwindigkeit, bei Friktionskalandern laufen die Stahlwalzen mit einer höheren Drehzahl als die Kunststoffwalzen. Letztere kommen zum Einsatz, wenn man eine Hochglanzwirkung erzielen möchte, was bei Chintz der Fall ist.
Effekte des Kalanderns
Durch das Planieren des Stoffes werden die Fäden platt gedrückt und bilden eine dichtere Gewebeoberfläche. In der Regel wird das Verfahren eingesetzt, um der Ware einen höheren Glanz zu verleihen, aber auch die entgegengesetzte Wirkung kann erzielt werden. Das ist beispielsweise bei stark glänzenden Chemiefasern der Fall. Hier kommen sogenannte Mattkalander zum Einsatz, die den Glanz mildern und eine mattere Oberfläche erzeugen sollen, die weniger künstlich wirkt. Auch der Griff des Stoffes verändert sich durch das Kalandern.