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Rapport

Eine Einheit für die Gewebekonstruktion und fürs Dessin

Der Rapport ist eine Einheit zur Einteilung eines Gewebes oder eines Dessins. Bei Textilien wiederholen sich jede Bindeweise und jedes Dessin in bestimmten Abständen, sowohl in der Länge als auch in der Breite des Stoffes. Der Rapport endet im Gewebe jeweils dort, wo sich die Bindung im Längs- und Querfadensystem (Kette und Schuss) wiederholt.

Fortschreitungs- und Steigungszahl

Der Rapport wird in der Textiltechnik mit Hilfe von Kennzahlen gesteuert. Dabei gibt die Fortschreitungszahl an, um wie viele Kettlinien der nächste Bindungspunkt seitlich versetzt wird. Die Steigungszahl hingegen bestimmt die Höhe des nächsten Bindungspunkts, d. h. um wie viele Schussfäden er von der benachbarten Kettlinie aus nach oben rückt. Beide Zahlen ergeben in der Summe die Fadenzahl des Rapports. Bei der einfachen Leinwandbindung liegt diese beispielsweise bei zwei, da sowohl die Fortschreitungs- als auch die Steigungszahl eins betragen. Bei der deutlich aufwändigeren Satinwebung (Atlasbindung) liegt der kleinste Bindungsrapport hingegen bei fünf, d. h. Steigungs- und Fortschreitungszahl liegen bei 3 und 2 oder umgekehrt. Je größer der Rapport, desto mehr Variationen sind möglich. Ein 11-bindiger Atlas erlaubt 16 verschiedene Kombinationen von Fortschreitung und Steigung.

Der Rapport im Gewebe und im Dessin

Im Gewebe liegt das Ende des Rapports immer parallel zu Längs- oder Querseite des Stoffes, da er von Kette und Schuss bestimmt wird. Bei Maschenware und bei Dessins kann der Rapport hingegen auch diagonal zur Warenkante liegen. Bei Dessins endet der Rapport dort, wo sich die Wiederholung des Gesamtmotivs beginnt. Bei Jacquardwebungen sind Dessin und Webung mit einander kombiniert, da das Muster durch Webung entsteht. Die Muster sind ungewöhnlich großflächig und haben daher eine hohe Rapportzahl.

 

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