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Köperbindung

Merkmale der Köperbindung

Köperbindungen sind gut von anderen Gewebearten zu unterscheiden. Sie weisen Flottungen von mindestens zwei Fäden auf, wobei ein oder mehrere Fäden stufenweise versetzt sind. Durch die versetzten Bindungspunkte entsteht eine diagonale Gewebemusterung, die als Köpergrat bezeichnet wird. Der Rapport der kleinsten Köperbindung liegt bei 3 Fäden. Je nachdem, in welche Richtung der Köpergrat verläuft, unterscheidet man Z-Köper von S-Köper. Beim Z-Köper verläuft die Diagonale wie die Mittellinie des Buchstabens von links unten nach rechts oben. Der S-Köper verläuft in der entgegengesetzten Richtung von links oben nach rechts unten.

Kett- und Schussköper

Eine weitere Unterscheidung wird danach getroffen, ob der Köpergrat durch die Kette oder den Schuss gebildet wird. Beim Kettköper entsteht der Grat durch die Längsfäden, beim Schussköper durch die Querfäden. Schussköper wird überwiegend für weiche und schmiegsame Stoffe verwendet, Kettköper hingegen für Jeansware. Bei letzterer wird eine stark gezwirnte, feinfädrige und dicht eingestellte Kette verwendet, die dafür sorgt, dass der Stoff besonders strapazierfähig ist.

Varianten der Köperbindung

Köperbindungen lassen sich gut variieren. Bei Gleichgratköpern unterscheiden sich Vorder- und Rückseite des Stoffes nur durch die Richtung des Grates, die Verteilung der Hebungen und Senkungen von Kette und Schuss sind gleichmäßig und die Flottungen gleich lang. Sie werden daher auch als gleichseitig bezeichnet. Um eine Mehrgratköperbindung handelt es sich dann, wenn innerhalb des Rapports verschieden breite Köpergrate vorhanden sind. Werden die Köpergrate von mindestens zwei Ketthebungen und –senkungen gebildet, handelt es sich um Breitgratköper.

Ableitungen der Köperbindung

Außerdem gibt es sogenannte Ableitungen dieser Bindung. Am bekanntesten ist der Fischgratköper, der durch einen Wechsel der Grate ein Streifenmuster aufweist, das durch unterschiedliche Farben in Kette und Schuss unterstützt wird. Eine weitere Bindungsvariante weist ein Zick-Zack-Muster auf (Spitzköper). Je nach Neigung, in der der Grat verläuft, lässt sich zwischen Steil- und Flachgradköper unterscheiden. Die einzige Köperbindung ohne Grate ist der Kreuzköper, bei dem der Rapport in Kette und Schuss halbiert wird und die Richtung des Grates jeweils nach der Hälfte wechselt.