RAL-Farben als verbindliches Gütezeichen
Mit RAL-Farben bezeichnet man eine Sammlung von normierten Farben, die von der RAL GmbH herausgegeben wird und die jedem Farbton eine vierstellige Nummer sowie eine Farbbezeichnung zuordnet. Die Bezeichnung „RAL“ geht auf den Reichsausschuss für Lieferbedingungen zurück, der während der Weimarer Republik gegründet wurde, um bestimmte technische und qualitätstechnische Regelungen unter Gewerbetreibenden einzuführen. Der Ausschuss entwickelte Gütezeichen für Produkte und Dienstleistungen, wozu unter anderem auch einheitliche Farbbezeichnungen zählten. 1925 umfasste die RAL-Tabelle noch 40 Farben, inzwischen sind es 213 verschiedene Farben im Bereich RAL classic. Die Farbkarten sind bei der RAL GmbH erhältlich, die aus dem RAL-Institut hervorgegangen ist. Mit ihrer Hilfe brauchen Auftraggeber dem Produzenten oder Lieferanten nur eine vierstellige Nummer mitzuteilen, damit das Produkt in der richtigen Farbe angefertigt werden kann.
Bestimmungen für RAL-Farben
RAL-Farben dienen als Farbvorlage für Gestaltungen aller Art. Sicherheits- und Signalfarben liegen RAL-Farben zugrunde. Denn entscheidend für die Aufnahme einer Farbe in die RAL-Sammlung ist unter anderem, dass die Farbe von übergeordnetem, öffentlichem Interesse ist und keine Modeerscheinung ausdrückt. So hat beispielsweise das Technische Hilfswerk die Farbe RAL 5002. Weiterhin muss sich die Farbe in einem bestimmten Grad von bereits bestehenden Farben unterscheiden. Da die Farben in der industriellen Fertigung Verwendung finden sollen, dürfen außerdem keine umweltschädlichen Pigmente enthalten sein, auch sollte die Farbe außenwitterungsfest sein. Ein hohes Deckvermögen über Schwarz-Weiß ist in der Regel ebenfalls wichtig.
RAL Design und RAL Digital
Seit 1993 gibt es das umfassendere RAL-Design-System mit 1625 verschiedenen Farbtönen, das für die speziellen Anforderungen von Designern, Architekten und Werbeagenturen entwickelt wurde. In dieser Systematik gibt es keine Farbbezeichnungen mehr, sondern nur noch Nummern. Es enthält eine Vielzahl von Farbschattierungen. Auch auf dem Sektor der digitalen Farbgestaltung hat RAL neue Standards gesetzt. 1995 kam eine RAL Software auf den Markt, 2012 die App RAL iColours für iPad und Android-Geräte.