Boutis
Quilts aus der südfranzösischen Provence
Quilts aus der Provence, werden „boutis“ genannt. Traditionell handelt es sich um farbige bedruckte Baumwollstoffe sowie um schlichte farbige Textilien aus Baumwolle oder Seide. Tragen sie das Beiwort „matelassé“, sind sie von Hand gefertigt. Im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert wurden nicht nur Bettdecken aus diesen Stoffen gefertigt, sondern auch Kleidungsstücke und Taufdecken.
Besonderheiten des französischen Quilts
Im Französischen verwendet man die Begriffe „toiles piqués“ oder „broderie de Marseille“ für Quiltstoffe. Letztere lässt sich mit Marseiller Stickerei übersetzen und beschreibt damit den besonderen Charakter dieser Stoffe recht gut. Die südfranzösischen Quilts weisen in der Regel eine zarte, lückenlose Steppmusterung auf, die durch äußerst feine Nähte erzielt wird. Die erhabene Oberfläche, die einer Piquéwebung (vgl. Piquéwebung) gleicht, wird durch kleine Tunnel erzielt, die sich durch genau platzierte Nähte auf der Stoffoberfläche bilden. Es gibt einfarbige Quilts, deren umrankte Motive gesteppt werden sowie bunt bedruckte Quilts, bei denen zusätzlich zur Steppmusterung noch Motive aufgedruckt werden.
Farbgebung und Motive
Sowohl die Steppmusterung als auch die Druckdessins sind vielfältig. Neben floralen Mustern finden sich Darstellungen von Tieren, Menschen und ländlichen Szenen. Auch die Wiederholung von Monogrammen ist auf den Stoffen zu finden. Bis auf die schlicht weißen Marseiller Quilts sind provenzalische Quilts in der Regel in kräftigen, leuchtenden Farben gehalten. Zur Geschichte der Boutis finden Sie demnächst weitere Informationen unter der Rubrik Historie.