Baumwolle 1 – Ursprünge des Baumwollanbaus

Die ältesten Funde weltweit

Baumwolle ist eine der ältesten Textilfasern. Archäologische Funde belegen, dass Hochkulturen auf verschiedenen Kontinenten unabhängig voneinander Baumwollpflanzen angebaut und die Samenfasern zu Stoffen verarbeitet haben. Die ältesten Funde stammen aus dem 6. Jahrtausend vor Christus. In einer Höhle bei Tehuacán in Mexiko fanden Forscher Stoffreste, die sich auf das Jahr 5.800 v. Chr. datieren lassen. Im pakistanischen Indus-Tal konnten Archäologen Baumwollsaaten und –fasern zwischen den Überresten der jungsteinzeitlichen Siedlung Mehrgarh erkennen.

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Baumwolle 2 – Die asiatischen Hochkulturen

Die Indus-Kultur

Die Indus-Kultur, alternativ auch Harappa-Kultur oder Sindhu-Sarasvati-Zivilisation genannt, war eine frühe städtische Zivilisation (2.800 bis 1.800 v. Chr.) mit Städteplanung, gepflasterten Straßen, Kanalisation und Hausbau mit gebrannten Einhandziegeln in den Proportionen 1:2:4, wie sie heute noch verwendet werden. Da diese Zivilisation bereits die Kunst des Färbens mit Hilfe einer Beize beherrschte, gab es einen regen Handel mit farbigen Baumwollstoffen, der sich über angrenzende afghanische Gebiete, weitere Gebiete in Indien über die Küstengebiete des Iran bis hin nach Mesopotamien erstreckte.

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Baumwolle 3 – Die Anfänge in Europa

Europa lernt die Baumwolle kennen

Nach Europa kam die Baumwolle vergleichsweise spät. Die Griechen lernten Baumwolle kennen, als sie unter Alexander dem Großen in die Kriege gegen das persische Achämenidenreich und gegen Indien zogen. Der Diplomat und Geschichtsschreiber Megasthenes (350 v. Chr. bis 290 v. Chr.) berichtete von seinem Aufenthalt in Indien, dass es dort Bäume gebe, auf denen Wolle wachse. Arabische Kaufleute brachten persische Baumwolle im 8. und 9. Jahrhundert nach Nordafrika, Sizilien und Südspanien. In der Folge entwickelte sich in diesen Gebieten eine eigene Baumwollindustrie, die sich in Italien rasch ausbreitete. Venedig, Florenz, Mailand und Genua waren im 12. und 13. Jahrhundert bedeutende Zentren der Baumwollproduktion. In Südspanien etablierte sich die Industrie vorwiegend in Barcelona. Die Überschüsse aus diesen Produktionsgebieten gingen nach Deutschland, Böhmen und Schlesien.

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Baumwolle 4 – Zentren des 18. und 19. Jahrhunderts

Steigende Nachfrage und Garnknappheit

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam es in Großbritannien zu einer großen Garnknappheit, die damit zusammenhing, dass der Spinnvorgang deutlich arbeits- und zeitintensiver war als das Weben. Aufgrund der ständig steigenden Nachfrage nach Baumwollstoffen stellten zunehmend auch Privathaushalte Webstühle auf und arbeiteten mit einem Verleger zusammen. Es wurde Zeit für technische Innovationen.

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