Filz
Filz als Non woven fabric
Filz gehört zu den so genannten Non woven fabrics. Damit bezeichnet man alle Textilien, die nicht aus Garnen oder Zwirnen hergestellt werden, sondern deren Fasern durch chemische, mechanische oder thermische Behandlung zu einer Einheit verbunden werden. Membranen und Folien gehören nicht dazu, denn sie haben weder einen textilen Griff, noch hygienische Eigenschaften.
Filzarten
Herkömmlicher Filz wird in der Regel aus Wolle hergestellt (vgl. Wolle) und entsteht durch sogenanntes Nassfilzen oder Walken. In der heutigen industriellen Fertigung überwiegt allerdings das Nadelfilzen. Dieses Verfahren ist nicht auf Wolle als Ausgangsmaterial beschränkt, auch Chemie- und Pflanzenfasern können auf diese Weise verfilzt werden. Bei diesem Verfahren wird das Material trocken bearbeitet.
Herstellung von Walkfilz
Im ersten Arbeitsschritt wird die Rohwolle mit einer öligen Substanz, die zur Vorbehandlung von Spinnfasern aus Wolle eingesetzt wird, verfeinert, und wiederholt über einander geschichtet, bis ein bestimmtes Gewicht erreicht ist. Dann wird die gesamte Masse durch Luftdruck in eine Mischmaschine gezogen. Dort erfolgt in einem nächsten Schritt die Auflockerung und Mischung der Fasern. Anschließend gelangen sie zur Bearbeitung mit Nadelwalzen in eine Krempelmaschine. Bei diesem Verfahren entsteht ein zartes Vlies. Davon werden bis zu acht Stück übereinander auf die Vorwärmplatte der Filzmaschine gelegt, jeweils durch feuchte Tücher von einander getrennt. Der nächste Arbeitsgang erfolgt in der Rüttelmaschine, wo eine bewegliche Ober- und Unterplatte durch Reibung und Druck dafür sorgen, dass sich das Vlies unter dem zusätzlichen Einfluss von Wärme und Feuchtigkeit immer stärker verdichtet. In einem letzten Schritt wird das Material mit Lauge benetzt, gestaucht, gepresst und geklopft. Nach diesem Verfahren ist das Vlies um bis zu 50 % geschrumpft. Danach können Ausrüstungsarbeiten wie Färben und Appretieren erfolgen.
Herstellung von Nadelfilz
Nadelfilz kann aus allen Faserarten hergestellt werden. Ähnlich wie beim Walkfilz wird zunächst ein zartes, bauschiges Vlies hergestellt. Anschließend wird es von einem Nadelbarren bearbeitet, der sich mit hoher Geschwindigkeit auf und ab bewegt. Die Spezialnadeln haben Widerhaken, die beim Durchstoßen des Vlieses 10 bis 20 Fasern nach unten ziehen und mit einander verbinden. Aus dem lockeren Ausgangsmaterial wird so ein festes Flächengebilde. Die Festigkeit, die Höhe und die Dichte lassen sich gut variieren.
Eigenschaften von Filz
Filz ist ausgesprochen fest, elastisch gegenüber Druck und hat eine hohe Dichte. Seine Isolierfähigkeit gegen Wärme und Kälte ist gut, auch zu Schalldämmung und für andere technische Zwecke eignet er sich.
Filzprodukte
Filz wird wegen seiner Formbarkeit und der wärmeisolierenden Eigenschaften besonders gern für Hüte und Pantoffeln verwendet. In der Oberbekleidung kommt er als Feltine auf den Markt. In Deutschland ist Filz im Bekleidungssektor nicht so verbreitet wie in anderen Ländern. Dafür gibt es aber ein größeres Angebot von Filztextilien im alternativen Modebereich, z. B. bei Naturtextilien. Accessoires aus Filz sind gegenwärtig im Trend. Ob es Schlüsselanhänger sind, Mappen oder Taschen in allen Größen und Farben, bestickt oder mit Applikationen versehen, handwerklich oder industriell gefertigt, das Angebot ist vielfältig. Die Firma Vossberg führt verschiedene Accessoires aus Filz. Neben einer modernen Filz-Clutch und einer Filzbörse für Kinder gibt es mehrere Zierkissen, ein Mobile und einen Gardinenraffer mit einer Filzblüte.