Herkunft der Seidenfaser

Gleichzeitig Natur- und Endlosfaser

Seide ist eine Naturfaser. Als Endlosfaser unterscheidet sie sich grundsätzlich von anderen Naturfasern, da sie nicht durch einen Spinnvorgang gewonnen wird. Ihre Beschaffenheit ist Vorbild für die mittels industrieller Fertigung hergestellten Filamente, die Kunst- und Chemiefasern des 20. und 21. Jahrhunderts.

Geheimnis umwitterte Herkunft

Die lateinische Bezeichnung seta serica (chinesisches Haar/Borste) spiegelt die Unwissenheit in Bezug auf die tatsächliche Herkunft der Faser wider, die während der mehrere Jahrtausende andauernden Monopolstellung des chinesischen Kaiserreichs in Bezug auf die Seidenproduktion in der antiken Welt vorherrschte.

Das Produkt eines Nachtfalters

Seide wird aus dem Kokon-Gespinst eines Schmetterlings gewonnen. Es gibt verschiedene Schmetterlingsarten, genauer gesagt Arten von Nachtfaltern, deren Puppen sich verspinnen und deren Seidenfaden für die Stoffproduktion genutzt wird. Die traditionell bedeutsamste und für die Zucht geeignete Art, deren Geheimnis in der Vergangenheit von China 3000 Jahre lang gehütet wurde, ist der Seiden- oder Maulbeerspinner (lateinischer Name: Bomyx mori). Er ernährt sich von den Blättern des Maulbeerbaums und ist in den südlichen Regionen der gemäßigten Zone beheimatet.

Herkunft der Wildseide

Weitere Schmetterlingsarten aus der Familie der echten Spinner (lateinischer Name: Bombycidae), die Seide liefern, sind der Eichenseiden-(auch Yamamai-) Spinner und der Tussahspinner. Diese Arten eignen sich nicht für die Zucht und bringen Wildseide hervor.

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