Sanforisieren

Ein lizenzpflichtiges Veredelungsverfahren

Mit Sanforisieren wird ein Verfahren zur Veredelung (vgl. Veredelung) von Textilien bezeichnet, bei dem Gewebe aus Pflanzenfasern künstlich geschrumpft werden. Die Methode ist ein lizenzpflichtiges Verfahren der Firma Cluett, Peabody & Co. in den USA und geht auf die Erfindung des Ingenieurs Sanford L. Cluett zurück, von dem es auch seinen Namen erhalten hat.

Zweck des Verfahrens

Das Verfahren wird bei Geweben aus Baumwolle, Leinen und Halbleinen angewendet. Zweck des Prozesses ist, das Einlaufen der Ware zu verhindern bzw. auf ein Prozent zu begrenzen. Weitere Effekte der Behandlung sind eine glattere Oberfläche des Stoffes, ein höherer Glanz, ein weicherer und vollerer Griff sowie eine erhöhte Scheuerfestigkeit und eine verringerte Knitterneigung des Endproduktes. Die Anwendung des Verfahrens bringt Mehrkosten mit sich, die später in den Verkaufspreis mit eingerechnet werden.

Die einzelnen Schritte des Krumpfprozesses

Das Gewebe passiert zunächst eine Dampfkammer, die dafür sorgt, dass der Stoff weich und geschmeidig wird und durch den Zug in Längsrichtung in der Breite etwas schrumpft. Anschließend wird das Gewebe auf einem Rahmen in die Krumpfmaschine geführt, wo es durch den Einfluss von Hitze (Heizschuh) fest auf eine Filz- oder Gummibahn gedrückt wird, die über eine Krumpfwalze läuft. Der Stoff passt sich der Filzbahn an, die sich nach Verlassen der Krumpfwalze automatisch zusammenzieht. Diese Verkürzung wird vom Baumwoll- oder Leinengewebe übernommen, es kommt zur gewünschten Krumpfung des Gewebes. Dieser Effekt wird auch kompressive Schrumpfung genannt. Nach dem anschließenden Kalandern wird das Gewebe getrocknet und fixiert.

Weitere Sanfor-Verfahren

Weitere Sanfor-Verfahren sind das Sanfor-Set, bei dem das Gewebe zuvor mit Ammoniak behandelt wird, was zu besseren Pflege-Eigenschaften des Endproduktes führt. Bei Sanfor plus wird der Stoff zusätzlich mit Kunstharz ausgerüstet und Sanfor plus 2 wird für Baumwollmischungen mit einem Anteil von bis zu 15 % Chemiefasern verwendet. Die Textilien sind einlaufsicher und knitterfrei.

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