Seidenraupenzucht

Voraussetzungen

Für die Produktion von Seide braucht man neben den Eiern des Maulbeerspinners vor allem einen reichen Bestand an Maulbeerbäumen, da für die Raupenzucht große Mengen seiner Blätter benötigt werden.

Die Eiablage

Der Maulbeerspinner lebt nur zwei bis drei Tage, da er keine Nahrung aufnehmen kann. Das Weibchen legt 400 bis 600 Eier in der Größe von Mohnsamen oder Hirsekörnern. Die Eiablage von drei Weibchen wiegt ungefähr ein Gramm (1300 bis 1400 Eier). Die Eier werden zunächst auf Papierblättern ausgebreitet und in einem kühlen und dunklen Raum aufbewahrt. Im Frühjahr wechselt die Lagerung dann auf einen hellen Raum, wo sie einer stetig ansteigenden Temperatur ausgesetzt werden.

Raupen mit großem Appetit

suzani_seidenkissen4_freist14 Tage später schlüpfen die Raupen. Diese werden weiterhin bei warmen Temperaturen gehalten und mit großen Mengen an Maulbeerblättern gefüttert. Sie wachsen schnell und häuten sich vier Mal bevor sie nach ungefähr einem Monat ausgewachsen sind und ihre maximale Größe von 9-10 cm erreicht haben.

Der Seidenkokon

Dann verlegt man sie in kleine Spinnhütten aus Reisig, Stroh, Ginster und Heidekraut. Dort nutzen sie die Spinnhütte als Gerüst und spinnen sie sich innerhalb von 3 Tagen ein. Die Raupe produziert das unlösliche Eiweiß Fibroin (66 ⅔ %) sowie den sogenannten Seidenleim Serizin (33 ⅓ %). Beide Stoffe presst sie in zwei Strahlen beim Spinnvorgang durch eine Spinnwarze unterhalb ihres Unterkiefers hinaus in die Luft, wo diese sofort verkleben und erhärten. So entstehen zwei Endlosfäden, in denen sie sich einspinnt und verpuppt. Je nach Rasse kann der Kokon weißlich, gelblich oder grünlich ausfallen. Er hat eine Größe von 3 bis 6 cm.

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