Seide 4 – Entwicklung der französischen Produktion

Die wachsende Bedeutung der französischen Seidenfabrikation

Die hohen Ausgaben für den Import von Seidenstoffen aus Italien belasteten seit dem Mittelalter die Staatskasse Frankreichs, denn die Nachfrage des Adels und des Königshauses nach diesem Luxusgut nahm stetig zu. 1536 ergriff Franz I erste Maßnahmen, um in Frankreich eine eigenständige Seidenproduktion aufzubauen. Er warb italienische Weber für die Einrichtung französischer Seidenmanufakturen an. In der Provence wurden 10 Millionen Maulbeerbäume für die Zucht von Seidenraupen angepflanzt.

Darüber hinaus rodete man so wertvolle Flächen wie die der Tuilerien und des Schlosses Fontainebleau, um Anbauflächen zu gewinnen. Die Seidenraupenzucht blieb jedoch für die Produktion unerheblich, Rohseide musste zum überwiegenden Teil aus anderen Ländern importiert werden. Die Vielfalt an Seidengeweben war hingegen groß. Sie erreichte im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Zu dieser Zeit gab es ungefähr 200 verschieden gewebte Seidenarten.

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