Die Indus-Kultur
Die Indus-Kultur, alternativ auch Harappa-Kultur oder Sindhu-Sarasvati-Zivilisation genannt, war eine frühe städtische Zivilisation (2.800 bis 1.800 v. Chr.) mit Städteplanung, gepflasterten Straßen, Kanalisation und Hausbau mit gebrannten Einhandziegeln in den Proportionen 1:2:4, wie sie heute noch verwendet werden. Da diese Zivilisation bereits die Kunst des Färbens mit Hilfe einer Beize beherrschte, gab es einen regen Handel mit farbigen Baumwollstoffen, der sich über angrenzende afghanische Gebiete, weitere Gebiete in Indien über die Küstengebiete des Iran bis hin nach Mesopotamien erstreckte.
Verbreitung der Baumwolle in Indien und im Persischen Reich
Eine Keilschrift aus dem Jahr 1000 v. Chr. berichtet über eine Königin aus Asien, die in Babylon ein golddurchwirktes Baumwollgewebe erwarb, für das sie die Steuereinnahmen von zwei Jahren und drei Monaten ausgab. Eine Tontafel aus der Zeit Nebukadnezars spricht bezeichnenderweise vom „weißen Gold“. Nach und nach breitete sich die Kultivierung von Baumwolle immer weiter südlich über den gesamten indischen Subkontinent aus. Einige Jahrhunderte später baute man auch im Persischen Reich Baumwolle an, was sich bis zur Zeit der Achämeniden (550 – 330 v. Chr.) zurückverfolgen lässt. Noch im 13. Jahrhundert zählt Marco Polo in seinem Reisebericht Baumwolle zu den wichtigsten Handelsgütern Persiens.
Anfänge in China
In China wurde Baumwolle erst später kultiviert. Der Anbau lässt sich in die Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) zurückverfolgen und erfolgte durch nicht-chinesische Völker der Provinz Yunnan im Süden des Kaiserreichs.
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