Toiles de Jouy 2 – Eckdaten zur Geschichte der Manufaktur

Raffinierter Stoffdruck

Im Jahr 1760 startete die Produktion der Stoffdrucke im Maison-du-Pont-de-Pierre. Als Druckstöcke wurden Handstempel aus verschiedenen Hölzern benutzt: Birnenholz für große Motive, Walnuss- und Lindenholz für größere Flächen und Buchsbaum oder Stechpalme für kleinere Muster. Ab 1770 kam der Druck mit Kupferplatten hinzu, sieben Jahre später kamen effektivere Kupferwalzen zum Einsatz. Der Schotte Thomas Bell hatte diese Erfindung 1783 patentieren lassen. Im besten Produktionsjahr liefen bei Oberkampf liefen 5.000 Meter Stoff durch die Kupferwalzen. Trotzdem blieb der Druck mit Holz-Druckstöcken nach wie vor lebendig. 1805 waren noch 40 Block-Schneider in den Werkstätten beschäftigt. In den ersten sieben Jahren druckte man noch nicht auf reinen Baumwollstoffen, sondern auf Stoffen aus französischer Produktion. Dieses Mischgewebe aus Leinenkette und Baumwollschuss hatte eine unregelmäßige Oberfläche und wurde „Siamoise“ oder auch „Toile d‘ Orange“ genannt. Oberkampfs Bestreben war es, mit reiner Baumwolle zu arbeiten, da diese Beize und Farbe besser aufnimmt.

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