Edelhaar

Edelhaar (auch Edeltierhaar, Tierhaar) ist eine Naturfaser und gehört zu den eiweißhaltigen tierischen Faserstoffen. Man bezeichnet damit Wollsorten, die nicht vom Schaf stammen. Edelhaar lässt sich in „feine“ und „grobe“ Tierhaare unterteilen. Aus den feinen Haaren gewinnt man Wolle für Textilprodukte, aus den groben Tierhaaren Material für technische Zwecke, Dämmung und Polsterung. Die für die Textilproduktion wichtigen Fasern Kaschmir und Kashgora, Mohair und Angora, die Wolle von Neuweltkamelen wie Alpaka, Vikunja und Guanako, die Sorten Qiviut und Yak sowie Kamel- und Rosshaar werden unter den jeweiligen Stichwörtern des Lexikons behandelt.

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Bindung

Die Bindung als Gewebekonstruktion

Mit „Bindung“ werden Art und Reihenfolge der Verkreuzungen von Kett- und Schussfäden beim Weben bezeichnet. Sie bestimmt zusammen mit der Einstellung den Zusammenhalt und die Struktur des Gewebes und damit auch das Aussehen des Stoffes. Bindungen werden in der Textilindustrie schematisch in so genannten Bindungspatronen dargestellt, bei denen die Kettfaden-Erhebungen an den Kreuzungspunkten farbig gekennzeichnet sind. Es ergibt sich ein kariertes Schema, aus dem der für die Produktion wichtige Rapport herauszulesen ist (vgl. Rapport).

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S-Drehung (S-Draht)

Mit dem Begriff S-Drehung oder S-Draht bezeichnet man die Drehungsrichtung von Garnen und Zwirnen. Durch die Verzwirnung entstehen auf dem Garn Furchen, die beim senkrecht gehaltenen Faden entweder von Rechts oben nach Links unten verlaufen oder umgekehrt. Beim S-Draht handelt es sich um eine Rechtsdrehung, d. h. die Einkerbungen verlaufen von Links oben nach rechts unten. Damit nehmen sie den gleichen Verlauf wie der Schrägstrich des Buchstabens S. Dieser wird auch für die Garnkennzeichnung verwendet.

Plaid

Der Begriff Plaid kommt ursprünglich aus Schottland, wo karierte Wollstoffe traditionell zur Nationaltracht gehören. Man bezeichnet damit sowohl Textilien als auch ein großflächiges kariertes Muster. Plaids sind Tücher und Reisedecken aus Schurwolle, Halbwollqualitäten (mit Zellwolle gemischt), Baumwolle, Chemiefasern sowie Mischungen aus Natur- und Chemiefasern. In der Regel handelt es dabei um Stoffe in Köperbindung. Ursprünglich kariert, sind sie heutzutage auch in anderen Mustern erhältlich, allerdings überwiegend bunt und nicht so groß wie Tagesdecken. Die Firma Vossberg hat unter der Rubrik Wolldecken & Plaids ebenfalls Plaids im Programm. Neben Decken aus Wolle und Alpaka findet man unter vossberg.de auch Plaids aus Samt.

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Indisch Krepp

Indisch Krepp ist ein Gewebe in Leinwandbindung mit geringer Kett- und Schussdichte. Das Gewebe ist recht luftdurchlässig. Die leichte gekreppte Oberfläche entsteht durch die Verwendung von Garnen mit wechselndem S- und Z-Draht (vgl. S-Drehung, Z-Drehung). Indisch Krepp besteht meistens aus relativ naturbelassener Baumwolle, d. h. der Reinheitsgrad ist so gering, dass hin und wieder dunkle Pünktchen im Gewebe auftauchen, die von Schalenresten herrühren. Continue reading “Indisch Krepp” »

Tüll

Tüll als feines Gewebe

Mit Tüll bezeichnet man feine, netzartige transparente Gewebe. Sie werden mit speziellen Bobinetmaschinen gefertigt, die zwei verschiedenen Fadensystemen laufen, einem Kett- und einem Bobinetsystem. Im Englischen wird das Gewebe daher auch bobinet genannt. Die Bezeichnung Tüll ist vermutlich vom Namen der französischen Stadt Tulle abgeleitet.

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Batist

Batist als Baumwoll-Grundgewebe

Batist ist das feinste der vier Baumwoll-Grundgewebe, zu denen Kattun, Renforcé und Kretonne gehören. Er wird in Leinwandbindung hergestellt und besteht aus feinfädigem, leichtem Material, traditionellerweise aus Baumwolle. Es gibt ihn aber auch aus Seide, Leinen oder Chemiefasern (Polyester).

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Z-Drehung (Z-Draht)

Der Begriff Z-Drehung oder Z-Draht bezieht sich auf die Drehungsrichtung von Garnen und Zwirnen. Durch Rechts- oder Linksdrehung bilden sich jeweils unterschiedliche verlaufende Furchen auf dem Garn. Beim Z-Draht handelt es sich um eine Linksdrehung, d. h. die Einkerbungen verlaufen von Rechts oben nach Links unten. Damit nehmen sie den gleichen Verlauf wie der Schrägstrich des Buchstabens Z. Dieser wird auch für die Garnkennzeichnung verwendet.

Rapport

Eine Einheit für die Gewebekonstruktion und fürs Dessin

Der Rapport ist eine Einheit zur Einteilung eines Gewebes oder eines Dessins. Bei Textilien wiederholen sich jede Bindeweise und jedes Dessin in bestimmten Abständen, sowohl in der Länge als auch in der Breite des Stoffes. Der Rapport endet im Gewebe jeweils dort, wo sich die Bindung im Längs- und Querfadensystem (Kette und Schuss) wiederholt.

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Gaufrieren

Das Gaufrieren gehört zu den Appretur-Verfahren. Dabei wird das Gewebe durch zwei Walzen bewegt, von denen die eine aus Kupfer- oder Stahl besteht und eine erhabene Musterung aufweist, während die andere eine weiche Oberfläche hat, in die die Prägevorrichtung hineingreifen kann. Durch das Gaufrieren wird den Stoffen eine bestimmte Struktur verliehen, die nach dem Waschen erhalten bleibt. Dieses Verfahren setzt man zum Beispiel bei Kreppstoffen ein, um ein unkontrolliertes Zusammenziehen und Kräuseln der einzelnen Gewebefäden zu verhindern. Der Kreppeffekt setzt so nur an den geplanten Stellen ein. Die Musterung, die durch den Vorgang entsteht, wird Gaufrage genannt. Das textile Endprodukt nennt sich Gaufré.

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